Ausgabe Oktober 2020, Nr. 61

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, liebe Tanzbegeisterte,

so viele Konzepte, Hygiene-Maßnahmen, Appelle - und dennoch werden uns der beginnende Herbst und Winter und die bereits wieder steigenden Infektions-Zahlen weiter vor große Herausforderungen stellen. Egal, ob als aktive Tänzerin oder Tänzer, ob als Tanzpädagoginnen und -pädagogen oder als Zuschauende: Alltag und Normalität sind wohl noch lange nicht wieder in Sicht. Und dennoch gibt es Tanz in Münster - und im Theater sogar eine viel gelobte Auseinandersetzung mit der sozialen Distanz dieser Tage. Da spürt man deutlich, dass Tanz mehr ausdrücken kann als Worte...

 

Doch auch unser Monats-Zitat trifft es wohl: 

"Man kann sich nicht erinnern, dass etwas den Künsten und vor allem dem Tanzen so geschadet hat wie das Corona-Virus."  

                                                (aus einem Artikel des Dance for You-Magazins) 

 

TanzTheater Münster

DIS-TANZ

Distanz halten - wie soll das auf der Bühne aussehen? In Zusammenarbeit mit den Tänzer*innen begibt sich Hans Henning Paar bei seinem Tanzabend zu Musik von J.S. Bach, Ryuichi Sakamoto, Nils Frahm, Scanner u.a. auf die Suche nach einer individuellen Form, mit der aktuellen Situation umzugehen: Wie wirken sich Kontaktlosigkeit und Isolation auf den Einzelnen aus? Welche Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte kommen zum Ausdruck? Wie manifestiert sich das Gefühl von Unsicherheit und Angst körperlich? Und wie sieht die tänzerische Auseinandersetzung mit realen und imaginären Grenzen aus? In der Vermessung formaler Möglichkeiten von Bewegung und dem Ausloten von Nähe und Ferne entstehen neue Perspektiven und andere Formen von Begegnung und Kommunikation –  eine neue Realität.

Edda Breski schreibt dazu im Westfälischer Anzeiger, 14. September 2020: "Auch nach der Corona-Pause ist wieder ein sehenswerter Tanzabend in Münster entstanden, der Ideen zu Nähe, Näheverlust und Verlustangst in Soli, Duetten und wenigen Ensembleszenen nachgeht [...]. Aber weil diese Ideen druckvoll und furchtlos umgesetzt werden, ist "Dis-Tanz" ein flüssiger, kurzweiliger Abend, an dem ein direkter Draht zum Publikum gelingt. 

Vorstellungen am 27., 29.und 31.Oktober, jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus

Tickets zu 20.- Euro unter www.theater-muenster.com

Foto: Oliver Berg

 

RebelTanz sucht  Unterstützung für Empfang und Büro

David Rebel sucht für seine Schule eine/n Mitarbeiter/in, deren Arbeitsplatz er (mit Augenzwinkern) wie folgt beschreibt:

"Am Empfang bei REBELTANZ sorgst Du dafür, dass sich unsere Schüler immer willkommen und gut beraten fühlen. Du kümmerst Dich außerdem um Anmeldungen, Datenerfassung, Ablage und organisatorische Details, die im Studio-Alltag anfallen und behältst auch bei vielen Anfragen gleichzeitig immer den Überblick. Du betreust unser Büro an Deinen Arbeitstagen eigenständig, pflegst die Kommunikation und Kooperation mit dem restlichen Büro-Team und den Tanzdozenten (und kannst Dich auch auf Kollegen mit sensiblen Künstlerpersönlichkeiten einstellen ;-))."

Weitere Informationen finden Interessierte  unter:  www.rebeltanz.de/teammitglied-gesucht.php

 

Aus der Tanzmedizin: Herzgesundheit

Auf diesen Artikel von Anne Stranka, Autorin beim Magazin "Dance for You", macht Günter Rebel aufmerksam:

"Lange gesund tanzen. Das ist ein Wunsch, der viele von den Tanzmedizinern beschäftigt. Wir wissen schon sehr viel über Ernährung, ergänzende Trainings – und Therapiemethoden und einigem mehr.

Heute möchte ich Ihnen einen weiteren Bereich vorstellen. Das Stichwort heißt: aktive Regeneration. Tänzer*innen gehen oft über die eigenen Grenzen hinaus und das kann sich auf Dauer im Körper manifestieren. Anders gesagt, andauernder Mikrostress bereitet den Boden für mögliche chronische Erkrankungen und Erschöpfungszustände. Ein Schlüssel zur Veränderung und bewussteren Wahrnehmung, sowie der genannten Regeneration bietet das Herz. Ein Organ, welches mehr ist als nur der Motor eines Pumpsystems.

Ich fragte mich Ende 2019, ist es möglich für Tänzer*innen durch regelmäßige simple Übungen und die Stimulation des vegetativen Nervensystems eine Verbesserung ihrer Regenerationsfähigkeit, als auch ihrer emotionalen Intelligenz und ihrer allgemeinen Belastbarkeit zu gewährleisten? Um diese Frage zu beantworten beschloss ich ein Experiment durchzuführen: Wie steht es um die Regenerationsfähigkeit von Tanzschüler*innen und wie lässt sich die Herzratenvariabilität (HRV), die als messbarer Faktor für eben diese Fähigkeit genutzt werden kann, möglicherweise verbessern? Und welchen Einfluss hat das emotionale Empfinden von Tanzschüler*innen auf die HRV, auf ihre Gesundheit und ihren Tanz?

Im Grunde ging es mir darum, Tanzschaffende zu unterstützen, langfristig gesund zu bleiben und ihnen einen Weg zu zeigen, der sie messbar widerstandsfähiger macht und möglicherweise eine Veränderung in der Tanzpädagogik zu initiieren. In einer ersten Testreihe im Februar 2020 an der Schule für Bühnentanz Pergel-Ernst in Düsseldorf/ Neuss fand ich 13 junge Tänzer*innen, welche großes Interesse an den Messungen hatten. Neben den HRV-Messungen füllten sie einen Fragebogen zur emotionalen Belastbarkeit aus. Acht Teilnehmer waren der Testgruppe zugeordnet und tatsächlich waren die ersten Werte zum Teil sehr bedenklich. Sie erhielten neben einem Protokoll Achtsamkeits- und Atemübungen, die sie an 5 Tagen pro Woche, morgens und abends jeweils 3-5 Minuten durchführen sollten.

Im Juni/ Juli 2020 ergab sich, trotz der herrschenden Covid-19 Pandemie, die zu weiteren Stressoren führte, dann ein Re-Test. Und ich war wirklich überrascht. Die Ergebnisse hatten sich alle signifikant verbessert. Ihre HRV war gestiegen, sie waren ausgeglichener und ihre emotionale Intelligenz war ebenfalls deutlich gestiegen. In nur wenigen Monaten und trotz der Pandemie und dem Prüfungsstress wurde ihre Resilienz verbessert und gestärkt. Das war nur ein erster Anfang und viel wichtiger als die Zahlen ist das persönliche Empfinden der Schüler*innen und auch das viel im Anschluss an die Testreihe positiv aus.

Die Ergebnisse waren wirklich beeindruckend, denn es bedeutet auch, dass der Tanz und die Tanzausbildung hier eine Chance und Möglichkeit hat, bereits bei jungen Tänzer*innen positiv auf deren Gesundheit und Entwicklung einzuwirken und so den Wunsch nach einer gesunden und langen Karriere ein Stück näher zu kommen. Weitere Messungen und Testreihen sind in Vorbereitung.

 

Wer diesen Newsletter nicht mehr zugeschickt bekommen möchte, sendet bitte eine kurze Mail mit dem Betreff: Abmeldung an  tanzwerk-muenster.de. Die Daten werden daraufhin umgehend aus unserem System gelöscht.

 

Mit herzlichen Grüßen, auch  im Namen des Vorstands,

Heike Hänscheid

Öffentlichkeitsarbeit TanzWerk Münster (info@tanzwerk-muenster.de)

 

PS: Denkt bitte rechtzeitig an die Übermittlung der  Termine für November 2020  an heike.haenscheid@web.de